Die Heilig-Geist-Kirche in Wiesbaden-Biebrich ist die „Kühnste Kirche Hessens“, so urteilte seinerzeit der Wiesbadener Kurier nach der Vorstellung der Planungen. Kirchenpräsident Martin Niemöller bezeichnetet es gar als „Markstein in der Kirchenbaugeschichte“.
In der Tat war die Architektur für ihre Zeit ungewöhnlich. 4000 Kubikmeter Holzverschalungen und 50 Tonnen Stahl und Eisen wurden für den Bau verwendet. Das gesamte Kirchenschiff wurde vollumfänglich und in einem Stück aus Beton gegossen. Damit setzte dieser Sakralbau für seine Zeit sowohl architektonisch wie auch technisch Maßstäbe. Besonders markant ist dabei die ungewohnte, abgerundete Silhouette des Kirchenschiffs wie auch des freistehenden Glockenturms.
Durch eine Grünanlage über eine acht Meter lange Freitreppe gelangt man zum Eingang der Kirche. Dahinter verbirgt sich ein 17 Meter hohes Gewölbe, dessen Wände unverputzt geblieben sind und damit die technische Struktur als Gestaltungselement sichtbar macht.